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Gerade bei komplexen Themen ist es schwierig, Wirkung zu messen: Veränderung hin zu einem chancengerechten Aufwachsen und Armutsfolgenprävention ist von zu vielen Einflussfaktoren abhängig, um einen einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang abzuleiten. Die Umsetzung von Maßnahme A führt nicht linear zu Ergebnis B.

Dennoch: Verändertes Handeln führt zu veränderten Ergebnissen. Die Akteur*innen in den Bezirken richten wirkungsorientiert den Blick darauf, was Kinder, Jugendliche und Familien in Armut wirklich brauchen. Sie untersuchen, wie Einrichtungen und Angebote verändert oder angepasst werden müssen, um diese Familien gezielter zu unterstützen. Aus allen Bezirken gibt es dazu gute Beispiele.

In Steglitz-Zehlendorf wurden „Willkommen Baby“-Veranstaltungen in den Familienzentren eingeführt und armutssensibel konzipiert. Anlass war die Erkenntnis, dass armutsbetroffene und -gefährdete Familien mit Babys die bestehenden Unterstützungsmöglichkeiten kaum nutzen. Daher wurde gezielt darauf hingearbeitet, sie besser zu erreichen. Erstmals wurden bereits in der Planungsphase die spezifischen Bedarfe armutsbetroffener Familien berücksichtigt. Nun werden alle Familien im Bezirk, die ihr erstes Baby bekommen, wertschätzend und persönlich beim Ersthausbesuch des KJGD eingeladen, die kostenfreien Willkommenstreffen zu besuchen. Sie müssen sich zum Besuch nicht anmelden. Möglich wurde diese Anpassung dadurch, dass der KJGD, die Familienzentren, die Kinderarmutsprävention, sowie weitere Akteure der Frühen Hilfen intensiver zusammenarbeiten. Und das hat Erfolg: Familien, die noch nie in den Familienzentren waren, kommen zu den Veranstaltungen, lernen die Familienzentren kennen und kommen wieder.