Ein Ansatz, mit dem Eltern nach der Geburt ihres Kindes direkt unterstützt werden, sind die Willkommensveranstaltungen für Familien mit Neugeborenen. Alle 12 Familienzentren laden regelmäßig Familien mit ihrem neu geborenen Baby ein, um bei „Willkommen Baby!“ das Familienzentrum und die Angebote der Nachbarschaft kennenzulernen. Die Kolleg:innen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes, die die Familien im Rahmen des Ersthausbesuches beraten, überbringen den Familien die Einladung zur Veranstaltung und nehmen oft auch selbst an „Willkommen Baby!“ im Familienzentrum teil.

Familien können bei „Willkommen Baby!“ erste Kontakte zu anderen Eltern in der gleichen Lebensphase knüpfen und unterstützende Vernetzungen im Sozialraum anbahnen. Die Veranstaltungen werden von vielen Familien gern angenommen. Teilnehmende Fachkräfte berichten von der besonders schönen Stimmung, wenn sich Familien zum ersten Mal mit ihrem kleinen Baby auf den Weg “nach draußen” machen. Soweit ist alles gut durchdacht – aber was bewirken diese Veranstaltungen bei den Familien wirklich? Lernen sie das Familienzentrum und Angebote und andere Familien kennen und kommen später wirklich wieder? Werden alle Familien erreicht, die in der Nachbarschaft leben oder nur die, die ohnehin auch allein gekommen wären?

Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der ersten Wirkstatt des Bezirkes 2020, einem ganztägigen Workshop zur Wirkungsorientierung, bei dem neben Mitarbeiter:innen aus allen Familienzentren auch die Kolleg:innen vom Ersthausbesuch des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beteiligt waren. Durch die Konzentration auf die gemeinsamen Ziele dieser Willkommensveranstaltung gelang unter den Fachkräften ein Austausch und gemeinsames Verständnis für das Ineinandergreifen der Angebote.

Sehr deutlich wurde der Wunsch, hier an einem Strang zu ziehen. Zudem wurden nötige Veränderungen sichtbar: Aus der Wirkstatt entstanden zwei Arbeitsgruppen, die sich mit dem Konzept der Veranstaltung, der Entwicklung eines gemeinsamen Qualitätsstandards und der Verbesserung der Zugänge zu Familien in Armuts- und Belastungslagen beschäftigen. Dialoge mit Familien, als Fragebogen und Interview, werden in beiden AGs entwickelt und gemeinsam mit allen an der Veranstaltung Beteiligten umgesetzt.

Die Wirkungsbeauftragten

Giovanna Aceves-Vivanco

Position: Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen und Koordination der Familienhebammen im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Kontakt: Giovanna.AcevesVivanco@ba-fk.berlin.de

Wirkungsbeauftragte Giovanna Aceves Vivanco, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Foto: Christian Himmelspach

„Wirkungsorientierung braucht vor allem Empathie für die Nutzerinnen“

Kristine Balzer

Position: Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen im Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg
Kontakt: Kristine.Balzer@ba-fk.berlin.de

Foto: Christian Himmelspach

„Es gibt keine einfachen Antworten und immer wieder neue Fragen, die bedacht werden wollen. Daher wird es nicht langweilig.“

 

Sabine Schweele

Position: Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Kontakt: Sabine.Schweele@ba-fk.berlin.de

„Es braucht viel Zeit für Wirkungsorientierung.