Mobiles und Sterntaler
Was ist das überhaupt, eine Strategie? Und wie hängt sie zusammen mit Leitbild, Zweck oder Vision? Das wird von jeder einzelnen Person anders beantwortet und bebildert, und so sprachen wir in unserer dritten Lernwerkstatt am 20. März 2024 bald über Mobiles, Sterntaler und Wetterfestigkeit.
Für uns als Prozessbegleiterinnen sind die Lernwerkstätten immer ein Highlight: Hier treffen die Personen zusammen, die die Chancengleichheit aller Berliner Kinder und Jugendlichen systematisch und strukturell verbessern möchten – ob in den Bezirken oder auf Landesebene. Wir merken, dass es dazu einen Kulturwandel braucht. Das Schöne daran ist: Wir haben dafür Verbündete.
Mögliche Organisationsstruktur
@Geschäftsstelle der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut, SenBJF
Viele Wege führen zum Ziel – und es gibt Wegweiser!
Dieses Mal stand im Mittelpunkt die Strategieentwicklung. Nach einem Impulsvortrag von Andrea Möllmann-Bardak (Mitwirkung) stellte Iris Lopatta (Geschäftsstelle der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut) ein neues Praxistool vor, das die Geschäftsstelle zur Unterstützung der Fachkräfte entwickelt hat. Beide Inputs geben Orientierung und entlasten: Es gibt Modelle und Module, an denen wir uns orientieren können, und zugleich gibt es nicht den einen richtigen Weg zum Ziel.
Kreismodell Strategieentwicklung @Geschäftsstelle der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut, SenBJF
Beispiele dafür, welche unterschiedlichen Wege eingeschlagen werden können, bekamen wir von drei Bezirken, die ihre ersten Schritte vorstellten.
Foto: Andrea Möllmann-Bardak
Aus der bezirklichen Praxis: Drei Wege von vielen
Brigitte Rappert, Koordinatorin für die Kinderarmutsprävention in Steglitz-Zehlendorf, erzählte sehr anschaulich davon, wie sie als Newcomerin in der Verwaltung daranging, sich ein Netzwerk aus Mitstreiter*innen aufzubauen, vor welchen Hürden sie stand, und welche Schritte hilfreich waren.
Petra Fischer, Leiterin des Kernteams Charlottenburg-Wilmersdorf und Koordinatorin für bezirkliche Gesundheitsförderung und Prävention (QPK), stellte die Familienbefragung vor, die der Bezirk durchgeführt hat. Ziel der Befragung war es, die Bedarfe von Familien in Armutslagen – und besonders von Alleinerziehenden – besser kennenzulernen. In der Diskussion ging es vor allem um die Ergebnisse und um ihre Nutzung: Was kann der Bezirk jetzt tun?
Christian Thönelt, Co-Leiter des Kernteams und Jugendhilfeplaner im Jugendamt Pankow und Cindy Franke, Mitglied des Kernteams und Duale Studentin am Bezirksamt Pankow, nahmen uns mit in den bezirksamtinternen Fachtag, durchgeführt durch das Pankower Kernteam. Sie hatten alle interessierten Personen zu einem ganztägigen Austausch über Armutssensibilität eingeladen. Ziel war es, das Thema zu vergemeinschaften und Gleichgesinnte zu finden – ressortübergreifend und über die Ebenen hinweg.
Ähnlich einem Worldcafé konnten die Teilnehmenden im Anschluss an Thementischen tiefer ins Gespräch gehen. Hier wie auch zwischendurch gab es immer wieder Gelegenheit, sich über den eigenen Bezug zum Thema auszutauschen. Wie blicke ich auf Armut, was hat sie mit mir zu tun? Und was bedeutet das für meine Arbeit?
Nuts & Nuggets – Was nehmen wir mit?
Was nehmen wir mit aus der Lernwerkstatt, welche Sterntaler haben wir eingesammelt? Wir als Team MitWirkung haben in unseren Hemdchen viele Verabredungen und Terminvereinbarungen in den Bezirken, ein neues Commitment für die vertrauensvolle Arbeit miteinander und vor allem sehr viel Dankbarkeit, mit so vielen engagierten Personen zusammenarbeiten zu dürfen.
Flip aus der Lernwerkstatt
Und wie erkennen wir, was unsere Arbeit nun wirklich bringt? In der nächsten Lernwerkstatt stehen Wirkungsorientierung und Monitoring im Mittelpunkt. Damit geht es am 10. Juni weiter.
