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Als dritter Gast in unserer Reihe „Räume öffnen – Let’s talk privilege“ hat am 23. Januar 2024 Nadire Biskin aus ihrem Roman „Ein Spiegel für mein Gegenüber“ gelesen.

Ihrem Buch hat Nadire Biskin eine Widmung vorangestellt, die wir auch an den Anfang ihrer Lesung gestellt haben:

Für Schüler*innen (ndH) und für (angehende) Lehrer*innen (ndH), für 65.“

Auf der ersten Seite des Buches steht außerdem ein Zitat von Audre Lorde:

There is no such thing as a single issue because we do not live single issue lives.

Und genau darüber möchten wir in unserer Reihe sprechen: Lebenserfahrungen wie die Erfahrung, arm zu sein, eine alleinerziehende Mutter zu sein, mit einer Behinderung zu leben, aus einer Akademiker*innen-Familie zu kommen, weiß zu sein, stehen nicht für sich alleine. Wir alle haben viele Eigenschaften und gehören vielen Gruppen an. All diese Erfahrungen überschneiden sich miteinander oder durchkreuzen sich. Sie führen dazu, dass wir sehr unterschiedliche Erfahrungen machen: in der Schule, im Berufsalltag, im Leben.

Der Text von Nadire Biskin hat berührt und herausgefordert: Die Beschäftigung mit Ungleichheit, mit den eigenen Privilegien oder Diskriminierungserfahrungen, ist nicht angenehm. Sie kann schmerzen. Umso dankbarer sind wir für den offenen Austausch!

Wir nehmen vor allem die folgenden Gedanken mit:

  • Es braucht Reflexion der eigenen Haltung, es braucht auch das nötige Wissen über Armut, über Rassismus, über Ungleichheitsverhältnisse, über Intersektionalität.
  • Es braucht die Erkenntnis, dass uns unsere persönlichen Erfahrungen prägen und dass viele von uns Erfahrungen von Klassismus, Rassismus, gar nicht machen. Gerade wenn wir in privilegierten Positionen sind, müssen uns aber damit beschäftigen, diese weißen Flecken auszuleuchten und andere Perspektiven kennenzulernen. Was bedeutet es, in Armut aufzuwachsen? Was bedeutet es, als „ndH“ gesehen zu werden?
  • Und wir müssen gemeinsam daran arbeiten, was wir konkret in unserer Rolle und Verantwortung im System dazu beitragen und anders gestalten können.

All das ist nicht einfach, aber muss sein, wenn wir echte Veränderung möchten.

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und jederzeit über Anregungen, zu welchen weiteren Themen Sie sich austauschen möchten.