Am 5.6. fand im Kongresszentrum des Bundes in Berlin das zweite bundesweite Vernetzungstreffen der Projekte von Akti(F) Plus – Aktiv für Familien und ihre Kinder statt. Akteur*innen aus den beteiligten Bundesländern fanden sich zum Austausch ein und erforschten gemeinsam die Punkte, an denen die Herausforderungen für Familien lauern – allen voran das Thema Zugänge.
Dieses große Bundesprogramm Akti(F) Plus ist für die Arbeit an den Strategien gegen Kinderarmut besonders interessant:
Zum einen ist es durch die (Beratungs-)Angebote direkt an die Gruppe von Leistungsempfangenden adressiert. Zum anderen umfasst es das konkrete Ziel, die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern, heißt: Es soll aus Perspektive der anspruchsberechtigten Menschen gedacht werden. Denn es geht darum, ihnen alle Möglichkeiten zur Unterstützung in den unterschiedlichen Rechtskreisen zugänglich zu machen.
Im Grunde ist dieser Ansatz nichts Neues, wird doch in Gesetzestexten häufig erwähnt, wie darauf hinzuwirken ist (siehe unsere Veranstaltung mit Christina Wieda) . Jedoch zeigt die Praxis genau, dass sich dies nicht von alleine umsetzt, sondern dass es Ombudsstellen, Unterstützung und aktiver Arbeit im Angebotsdschungel bedarf.
Dieser Dschungel gehört gelichtet, denn für Menschen in schwierigen Situationen ist er nicht nur „blöd und lästig“, sondern kann eine psychische Belastung darstellen. Dies zeigt zum Beispiel die Arbeit des Projektes Netzwerk für Familien – mit Weit.Blick der Berliner Stadtmission. Dort wurden Situationen aus der Beratungspraxis gesammelt und in einem Lernzirkel mit bezirklichen Fachkräften bearbeitet – eine zentrale Arbeit an den Sollbruchstellen, weil es darum geht, nicht nur jedes Mal für eine einzelne Familie eine individuelle Lösung zu finden.
Für uns in Berlin gilt, die Ressourcen des Programms mit den verschiedenen Trägern aktiv an die Arbeit auf bezirklicher und Landesebene anzuschließen. Iris Lopatta von der Geschäftsstelle der LK Armut stellte in ihrem Beitrag bei dem Netzwerktreffen sehr anschaulich dar, wie wichtig dafür die Etablierung und Umsetzung einer Landesstrategie ist. Die verschiedenen Programme und Strategien auf Bundes-, Landesebene und in den Bezirken mit den unterschiedlichen Trägern sinnvoll zu verweben: Das ist ein Ziel, das wir gemeinsam in unserer Arbeit verfolgen.
Dagmar Lettner (MitWirkung) und Vera Kirchesch (Familien mit Weit.Blick)

Iris Lopatta (Geschäftsstelle der Berliner Strategie gegen Kinderarmut)